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Ist Finanzbildung in der Schule sinnvoll?

Ob Finanzbildung in der Schule sinnvoll ist, würden vor allem Experten bejahen. Doch auch der Otto Normalbürger wünscht sich ein besseres Verständnis was Finanzen, Versicherungen usw. angeht. In Deutschland herrscht ein regelrechter „Finanzanalphabetismus“ – viele Erwachsenen und Eltern mangelt es an fundiertem Wissen was dieses Thema betrifft. Verlassen wir die Schule, können wir Gedichte interpretieren, den Satz des Pythagoras im Schlaf aufsagen und die Mitose-Phasen einer Zwiebel erkennen.

Keine Frage – auch diese Dinge gehören zum Unterricht dazu. Doch können die meisten Menschen wirklich, nach ein oder zwei Jahren sich daran noch erinnern, geschweige denn im Alltagsleben anwenden? Ich denke, wir wissen was die meisten von uns darauf antworten würden…

Bislang wird in den Schulen Finanzwissen noch gar nicht oder zu wenig unterrichtet – dies obliegt, laut den Schulen, den Eltern. Doch stellen wir uns einmal einen Teenager vor, der sich nach der Schule freiwillig mit einem Elternteil an den Tisch setzt und sich was von Steuererklärungen erzählen lässt – eher unrealistisch, oder? Vielmehr muss dieses Wissen in einem dafür vorgesehenem Schulfach unterrichtet werden, damit sie es tatsächlich schon unmittelbar nach der Schule/Ausbildung auch anwenden können.

Es geht um weitaus mehr als nur darum, den Schülern beizubringen mit Geld umzugehen – dafür sind definitiv die Eltern zuständig. Mit einem geregelten Taschengeld bekommen die Kinder einen Bezug dazu, wie sie mit ihrem eigenen Geld umgehen sollen und können. Finanzielle Grundwerte zu vermitteln, je größer die Kinder werden, ist Sache der Eltern. Jedoch kommt irgendwann der Punkt, an dem viele Eltern nicht mehr weiterwissen, da ihnen selbst oftmals das Wissen fehlt. Da kommt die Schule ins Spiel.

Wie bereits erwähnt, geht es nicht um den groben Umgang mit Geld. Es geht um Themen wie Versicherungen, Kredite, Geldanlagen, Immobilien, Nebenkosten, Konten, Bonitäten, die Handhabung mit Vermögen und Sparen. Selbstverständlich bilden die Fächer wie Politik und Wirtschaft eine Grundlage, doch reicht dies an Wissen einfach nicht aus. In einer Forsa-Umfrage ergab sich, dass nur sechs Prozent aller Befragten (junge Erwachsene) in der Schule etwas zum Thema Geld beigebracht bekamen. Nur 17 Prozent wussten, was ein Vertrag zur privaten Altersvorsorge beinhaltet. In einer weiteren Umfrage gaben 26 Prozent der Befragten an, sie hätten große Defizite beim Thema Finanzen, 66 Prozent glauben, ein befriedigendes bis ausreichendes Finanzwissen zu haben und nur acht Prozent halten ihr Wissen für gut bis sehr gut. Viel zu wenig, wenn man bedenkt, dass dies zum Alltagswissen gehören sollte.

Das meiste Wissen über Geld basiert somit häufig auf reinen Interpretationen, welches durch das Erhaschen von irgendwelchen Informationen angeeignet wird. Dies birgt allerdings auch Gefahren, die erst nicht gesehen werden. Denn diese Unwissenheit macht uns „angreifbar“ – Menschen haben es leichter uns zu manipulieren. Wir betrachten wichtige Dinge nur oberflächlich und ebnen somit Menschen den Weg dafür, uns leichter über den Tisch ziehen zu lassen.

Doch nicht nur Erwachsene, Eltern oder beispielsweise Unternehmen wie die SCHUFA sind Befürworter eines Finanzfachs in der Schule – auch Schüler oder junge Erwachsene äußerten, dass sie in der Schule mehr über Finanzen lernen möchten. Bislang holen sie sich im Internet oder bei ihren Eltern Rat. Bis heute wurde noch kein richtiges Schulfach zu Finanzwissen eingeführt – bedauerlicherweise. Denn das wäre notweniges Wissen, von dem die Schüler nach ihrer Schulzeit wirklich Gebrauch machen könnten, als von zig Matheformeln.

 

Eure Leah 

 

 

 

 

 


 

Bild: https://www.shutterstock.com/de/g/pathdoc

Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/oekonomische-bildung/forsa-umfrage-junge-erwachsene-in-deutschland-haben-nur-ein-geringes-finanzwissen/22732780.html?ticket=ST-5028282-uFQNcPzUGcExNNLGefCv-ap6


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