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Extrinsische Motivation – Antrieb oder Luftschloss?

Motivation ist die treibende Kraft, die uns dazu bewegt, unsere Ziele und Bestrebungen zu erreichen. Es gibt genau zwei Arten von Motivationen, die uns anspornen: Die intrinsische, die von unserem internen Bestreben gesteuert wird – und die extrinsische Motivation, die durch äußere Faktoren bestimmt wird. Dabei spielt die intrinsische Motivation eine bedeutendere Rolle, denn sie wird angetrieben von unseren eigenen Wünschen, Zielen und Visionen und erfüllt uns dadurch innerlich. Extrinsische Motivation hingegen wird von externen Faktoren wie Anerkennung, ein höheres Gehalt usw. genährt.

Leider lassen wir uns zu häufig von der extrinsischen Motivation leiten, die uns auf Dauer unglücklich oder unerfüllt lässt. Wie oft hat man sich schon gesagt, „wenn ich mehr Geld hätte, wäre ich glücklicher“ oder „mit mehr Lob hätte ich bestimmt mehr Spaß an der Arbeit“? Doch genau darin liegt das Problem. Beide Motivatoren müssen sich selbstverständlich nicht gegenseitig ausschließen, doch wer in erster Linie intrinsisch motiviert ist, hat größere Chancen, auch äußere Faktoren zu beeinflussen. Keine Frage, wir müssen alle unsere Rechnungen bezahlen und wollen nicht nur gerade so über die Runden kommen. Auch der schweißtreibende Sport soll sich optisch auszahlen, wenn man denn so will. Doch die extrinsische Motivation ist leider oftmals von kurzer Dauer. Denn es bringt nichts, etwas zu tun, was einen schlichtweg unerfüllt lässt.

Die extrinsische Motivation beeinflusst vor allem heutzutage immer mehr unser Leben und das nicht nur auf beruflicher Ebene. Social Media beispielsweise hat einen extrem hohen Einfluss auf uns, was die äußere Motivation angeht. Ständig wird man auf den sozialen Netzwerken mit Bildern von Essen überhäuft oder Konzertgänger sind mehr damit beschäftigt, das Handy in der Hand zu halten als das eigentliche Konzert zu genießen. Doch mal ganz ehrlich – interessieren wir uns wirklich dafür? Nein. Niemand schaut sich minutenlange Videos von Konzerten an, auf denen kaum etwas zu erkennen ist. Und solange man kein professioneller Foodblogger ist – der höchstwahrscheinlich intrinsisch motiviert ist, da er schlichtweg Essen liebt oder gerne kocht – sind die zehn Storys über diverse Mahlzeiten auch nicht gerade abenteuerlich.

Doch warum machen wir das? Ganz einfach: es gibt uns ein Gefühl von Anerkennung und Bewunderung. Wir möchten zeigen, was wir haben, weil wir oft nach positiver Resonanz trachten. Und daran ist auch nichts verwerflich! Doch der negative Aspekt daran wiegt schwer und kann auf lange Sicht auf unser Gemüt schlagen. Vor allem dann, wenn die Resonanz nicht der entspricht, die wir uns erhofft hatten – kaum Likes, keine Kommentare. Anstatt das Konzert mit all unseren Sinnen wahrzunehmen, das Essen mit unseren Freunden zu genießen oder ganz allgemein Dinge zu tun, einfach aus dem Grund, weil sie uns Freude bereiten und uns erfüllen, werden wir oft durch das Gefühl einer eventuellen extrinsischen Belohnung geleitet.

Auch wenn es auf einige nicht zutrifft, hat uns das soziale Netzwerk ganz schön in der Hand. Social Media ist allerdings nur ein Beispiel von vielen. Die extrinsische Motivation kann uns in allen Lebenslagen beeinflussen. Und um es noch mal mit aller Deutlichkeit zu sagen: Der äußere Antrieb ist nicht verwerflich! Es geht lediglich darum, was er auf Dauer mit uns machen kann, wenn er unser Hauptantrieb ist – und das heißt nichts weiter als uns zu frustrieren. Es ist eine ständige Jagd nach dem Dopamin, welches nur dann für dauerhafte Befriedigung sorgt, wenn wir auch bekommen, was wir wollen – ob es nun Bewunderung, Lob, Geld oder Zugehörigkeit ist. Etwas zu tun, weil das Bestreben danach von innen heraus kommt, ist selbst ohne die Belohnung äußerer Faktoren, belohnend. Denn Aufgaben, die wir tun, die uns reine Freude und Erfüllung bringen, uns körperlich und mental besser fühlen lassen, geben uns nie ein Gefühl von Bedauern, seine Zeit verschwendet zu haben.

Während du diesen Artikel gelesen hast, hast du dir eventuell darüber Gedanken gemacht, wovon deine Motivation gesteuert wird. Beide Motivatoren können sehr gut Hand in Hand gehen, solange die intrinsische überwiegt. Falls du gemerkt haben solltest, dass bei dir die extrinsische dominiert, du das aber nun deutlich infrage stellst und sogar ändern möchtest, mache dir einmal genaue Gedanken über deine persönlichen Erwartungen vom Leben. Erfüllen dich deine täglichen Aufgaben oder Ansprüche an dich selbst?

Ein Großteil von uns Menschen ist wohl deswegen extrinsisch motiviert, weil wir nie gelernt haben, herauszufinden, was wir wirklich wollen und den Blick nach innen zu richten. In der Gesellschaft geht es leider immer noch oft um das Ansehen, wie erfolgreich wir sind und welche Besitztümer wir vorzuweisen haben. Zu finden, was einen wirklich erfüllt und beseelt – das ist wahrer Erfolg.

 

 

 


Headerbild: https://www.shutterstock.com/de/g/reevejolliffe/about

 

 


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