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Spezialist oder Generalist: Wer hat die besseren Chancen?

Eine Frage, die sowohl von Personalern als auch von Arbeitnehmern in Frage gestellt wird: Wer hat die besseren Karriereaussichten – Spezialist oder Generalist? Von dieser Frage hängt nicht nur die Berufswahl ab, sondern auch unter Umständen der gesamte Prozess der Berufslaufbahn. Neben dem Wunsch, einen möglichst erfüllenden Beruf auszuüben, der wirklich Freude bereite, ist es darüber hinaus auch einigen Arbeitnehmern wichtig, sich einige Möglichkeiten offen zu halten. Je größer das Fachwissen und die Bandbreite ist, desto wahrscheinlicher ist es gleichzeitig einen Job zu finden. Ist es tatsächlich so? In diesem Artikel erfahren Sie, ob Spezialisten oder Generalisten es leichter haben und welche Vor- und Nachteile beide Arbeitnehmertypen mit sich bringen.

Begriffserklärung: Worin unterscheiden sich Spezialist und Generalist? Da teilen sich die Meinungen. Für die einen ist der Generalist der Alleskönner – häufig genannte Synonyme sind ebenfalls Allrounder oder Multitalent.

Gemeint sind die Personen, die eine enorme Wissensbreite in vielen Themengebieten und demnach vielfältige Aufgaben in unterschiedlichen Ressorts übernehmen können. Wichtig dabei zu erwähnen ist jedoch, dass die Kenntnisse der Generalisten, nicht besonders in die Tiefe gehen und deshalb von einige Personen als „Nichtskönner“ bezeichnet werden.

Dem Generalisten gegenüber steht der Spezialist. Dieser hat sich in einem Fachgebiet spezialisiert. Er gilt daher als Experte in seinen Bereich. Allerdings wird dieser auch oftmals als Fachidiot kritisiert, denn er könnte für andere Themengebiete nicht hilfreich sein.

 

Für besondere Aufmerksamkeit sorgte die Studie, die unter dem Namen „Generalisten-Verzerrung“ bekannt wurde. Die beiden Wissenschaftler Keith Murningham und Long Wang von der Northwestern Universität, wiesen in mehreren Experimenten nach, dass Stellenangebote und die endgültige Besetzung der Stelle nicht aufeinander abgestimmt waren. Es ging darum, dass die Teilnehmer einen Bewerber für die Position als Personalmanager aussuchen sollten. Das Hauptkriterium waren fünf Jahre Berufserfahrung mit Vergütungssystemen. Die Stelle hat jedoch der Generalist erhalten und nicht der Spezialist, der genau auf die Stelle zugeschnitten war. Zudem erzielten andere Versuche ähnliche Ergebnisse. Bei intensiver Betrachtung stellen die Forscher fest, dass die Teilnehmer sich in allen Fällen vom umfangreichen Lebenslauf der Generalisten über deren mangelnde Qualifikation hinweg täuschen lassen.

Vor- und Nachteile von Spezialisten und Generalisten

Vorteile des Spezialisten:

Marktwert

Als Spezialist deckt man eine Nische ab. Das zeichnet sich dann vor allem aus, wenn Sie ein gefragter Experte in einer boomenden Branche sind. Dann sind Sie in der glücklichen Position, sich den Arbeitgeber auswählen zu können. Dies zeigt sich auch deutlich im Gehalt.

Konkurrenz

Sie genießen im Unternehmen schnell Expertenstatus, da Sie als Spezialist wenig Konkurrenz ausgesetzt sind.

Klarheit

Position und Aufgaben von Spezialisten sind meist umrissen – sie kommen eben nur dafür infrage.

Nachteile des Spezialisten:

Schweinezyklus

Sobald ein Trend vorbei ist, bleiben diejenigen auf der Strecke, die sich zuvor genau auf eine Sache spezialisiert haben. Ein Risiko bei der Spezialisierung ist der sogenannte Schweinezyklus: In regelmäßigen Abständen kommt es zu einem Überangebot an hochspezialisierten Fachkräften auf dem gesättigten Markt.

Aktualität

Um Ihren Status als Experte weiterhin halten zu können, müssen Sie sich ständig weiterbilden und die neusten Trends und Entwicklungen in Ihrem Bereich mitverfolgen.

Jobwechsel

Mit der Spezialisierung geht eine Festlegung einher:

Meist entwickeln sich Arbeitnehmer in der für sie angepassten Position.

Vorteile des Generalisten:

Überblick

Generalisten sagt man gerne den Überblick über das Gesamte nach. Besonders geeignet sind sie für den Einsatz übergeordneter Tätigkeiten. Daher beherrschen sie ihren Aufgabenbereiche gut, obwohl ihnen Detailwissen fehlt, welches Spezialisten haben.

Abwechslung

Generalisten sind interessiert an vielen verschiedenen Themengebieten und ihre allgemeinen Fähigkeiten lassen sich auf viele Aufgabenbereiche übertragen, sodass Abwechslung bei den Tätigkeiten gegeben sind.

Flexibilität

Dadurch, dass sie insgesamt breiter aufgestellt sind, sind sie in vielen Bereichen einsetzbar. Dies gilt für unterschiedliche Arbeitsbereiche innerhalb des Unternehmens aber auch bei einem Jobwechsel.

Nachteile des Generalisten:

Konkurrenz

Sie haben kein Alleinstellungsmerkmal. Die meisten Studierenden haben Geisteswissenschaften studiert. Das bedeutet, Sie konkurrieren mit vielen anderen und dies wirkt sich negativ auf Ihr Gehalt aus.

Unschärfe

Als Generalist haben Sie kein klare Profilbeschreibung, dies erschwert Ihnen häufig die Bewerbung, da viele Arbeitgeber sehr klare Stellenausschreiben aufweisen.

Zeitfaktor

Während ein Spezialist sich schnell den Ruf eines Experten erarbeiten kann, ist es hingegen bei einem Generalisten das Gegenteil. Grund dafür ist auch das unklare Berufsbild.

Um die Frage zu beantworten, ob Sie als Spezialist oder Generalist bessere Karriereaussichten haben, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn es ist zu stark von Ihrer Ausbildung und Qualifizierung und ebenso von der eigenen Willenskraft abhängig, ob Sie bereit sind neues zu lernen.

 

Quelle: https://karrierebibel.de/spezialist-generalist/

Bildquelle: https://www.shutterstock.com/de

 


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Über den Author
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Derya
Hallo, ich bin Derya und studiere "Crossmedia Communication & Management" in Bielefeld. Neben meiner Leidenschaft für das Lesen, begeistere ich mich für das Verfassen von kreativen Texten.
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