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Das passiert, während wir schlafen
Schlaf ist essenziell für unsere Gesundheit. Für uns gibt es nichts Gewöhnlicheres und Natürlicheres als abends ins Bett zu gehen und unsere Augen zu schließen bis der Wecker am nächsten Tag klingelt. Doch was steckt eigentlich hinter diesem körperlichen Prozess des Schlafens? Was passiert mit unserer Psyche und unserem Körper, wenn wir in das Land der Träume übertreten?
Während wir schlummern, passiert so einiges in unserem Körper: Das menschliche Hirn durchläuft einen wahren Veränderungsprozess, unser Bewusstsein wird mehr oder weniger abgeschaltet und damit auch unser ganzer Körper: Für eine kurze Zeit befindet sich dieser in einem bewegungsunfähigen Zustand. In unseren Träumen dagegen befinden wir uns häufig in ganz anderen Sphären.
Schlaf im 21. Jahrhundert
Unter der Woche schlafen die Deutschen meist maximal sieben Stunden pro Nacht. Im 19. Jahrhundert waren das noch zwei Stunden mehr. Schuld an unserer verringerten Schlafenszeit haben das blaue Licht der Smartphone-, Tablet- und Fernsehbildschirme und natürlich auch das elektrische Licht in unseren Wohnungen, Häusern und Straßen. Zudem sehen wir Schlaf heute als etwas an, das uns nur noch mehr von unserer Zeit stiehlt, die wir sowieso schon nicht haben. Dabei ist Schlaf so wichtig für unsere psychische und physische Gesundheit.
Schlafphasen
Wenn alles optimal läuft, wechselt unser Körper vier- oder fünfmal in verschiedene Schlafphasen, wobei in jeder Phase verschiedene, körperliche Prozesse ablaufen und jeder auf seine Art wichtig ist.
1. & 2. Schlafphase - Einschlafen
Sobald um uns herum Dunkelheit herrscht, wir uns allmählich entspannen und die sogenannte Zirbeldrüse im Hirn mit der Melatonin-Produktion beginnt, begibt sich unser Körper in den schlafenden Zustand. Das ist die erste Schlafphase, die den sanften Übergang vom wachen Zustand zum Schlaf umfasst. Zeitlich gesehen befinden wir uns etwa für fünf Minuten in diesem Schlafstadium. Die zweite Schlafphase kündigt sich damit an, dass in unserem Gehirn die Großhirnrinde mit einer Vielzahl von elektrischen Funken befeuert wird. Das zeigt sich auch im EEG. Im Schlaf ist unser Gehirn auf eine andere Art und Weise aktiv als im wachen Zustand.
3. & 4. Schlafphase – Tiefschlaf & Regeneration
Beim Übergang von dem Stadium zwei in die dritte Schlafphase werden die elektrischen Funken immer weniger und wir sinken in den sogenannten Tiefschlaf, der besonders wichtig für unsere Regeneration ist. In dieser Phase nehmen wir nichts mehr von unserer Umwelt wahr. Jetzt wird die Versorgung unserer Muskulatur und Knochen mit Wachstumshormonen angekurbelt. Dabei spielt diese Schlafphase aber auch eine Rolle für ein gut funktionierendes Immunsystem, für die Regulierung unserer Körpertemperatur und unseres Blutdrucks. Im Normalfall erleben wir in den Tiefschlafphasen einen traumlosen Schlaf und es kann sogar sein, dass wir in dieser Periode schmerzunempfindlich sind. Nach maximal 30 Minuten steigen unser Körper und unser Gehirn aus der vierten Schlafphase, die auch noch zum Tiefschlaf zählt, wieder aus und befinden sich dann in einem wachähnlichen Zustand. Das ist ganz normal: Auch Menschen mit einem gesunden Schlafrhythmus wachen ein paar Mal in der Nacht auf, aber sie bekommen davon oft gar nichts mit.
REM-Schlafphase – Träumen, Gefühle & Erinnerungen sortieren
Die REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement) wurde früher fälschlicherweise für eine Form der ersten Schlafphase gehalten. 1953 wurde dieses Stadium des Schlafens von Nathaniel Kleitman und Eugene Aserinsky an der University of Chicago erforscht und entdeckt. Besonders machen diese Schlafperiode die schnellen Augenbewegungen sowie die Erektion der Geschlechtsorgane. Im Erwachsenenalter beträgt die Zeit der REM-Schlafphase ca. ein Fünftel der gesamten Schlafenszeit. In dieser Periode träumen wir hauptsächlich und zwar extrem: Einige Wissenschaftler, die unseren Schlaf erforschen, bezeichnen diese Phase sogar als psychotischen Zustand. Träume machen uns also teilweise regelrecht verrückt und lassen uns Dinge sehen, tun und fühlen, die praktisch unmöglich sind oder gar nicht existieren. Dennoch kann es gut sein, dass wir uns an nichts, was wir in unseren Träumen erlebt haben, erinnern können. Manchmal können wir uns sogar noch nicht einmal daran erinnern, dass wir überhaupt geträumt haben. Insgesamt nehmen Träume nahezu die ganze REM-Schlafperiode ein und dauern somit ca. zwei Stunden pro Nacht.
Auch wenn in unserer Zeit Schlaf häufig als sekundär abgetan wird und eher als lästig angesehen wird, sollten wir uns ganz bewusst diese Zeit für uns nehmen. Für die Gesundheit von Geist und Körper ist und bleibt Schlaf essenziell und sollte nicht vernachlässigt werden. Wir sind nun mal keine Maschinen, sondern brauchen diese Zeit, um uns zu erholen und neue Kraft für den nächsten Tag zu schöpfen. Studien zeigen, dass weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht Psychosen, das Risiko für Schlaganfälle und Depressionen begünstigen. Versuchen Sie also den lebenswichtigen Schlaf nicht zu kurz kommen zu lassen.
Ihre Elena
https://www.stern.de/gesundheit/schlafforschung--was-mit-uns-passiert--wenn-wir-schlafen-8186184.html
Bildquelle: https://www.shutterstock.com/de
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