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Die passende Organisationsstruktur für dein Unternehmen

Es ist gar nicht allzu lange her, als die beliebteste Unternehmensstruktur die hierarchische war. Der Aufbau gleicht einer Pyramide: Ganz oben befinden sich die Leitung und sonstige Führungskräfte, darunter das mittlere Management und ganz unten die Angestellten auf Mitarbeiterebene. Doch die Zeiten haben sich geändert und ausschlaggebend für die richtige Organisationsstruktur eines Unternehmens sind Faktoren wie Alter, Größe und Branche – auch die Unternehmskultur spielt eine große Rolle. Die optimale Struktur hängt also von der Situation eines Unternehmens ab. Wir stellen sieben verschiedene Organisationsstrukturen vor.

 

1. Die hierarchische Organisationsstruktur

Wie bereits erwähnt, ist die dieses Organigramm pyramidenförmig aufgebaut und ist die häufigste Form der Unternehmensstruktur. Dabei verläuft die Befehlskette von oben nach unten, während jede/r Mitarbeitende einen Vorgesetzten hat.

Hierarchien in der Organisationsstruktur eines Unternehmens helfen dabei, Entscheidungskompetenzen genau zu definieren. Die Hierarchie legt fest, wer wem Bericht erstatten oder im Konfliktfall Entscheidungen treffen muss. Dahinter steht die Überzeugung, dass hierarchisch legitimierte Entscheidungen schneller getroffen werden können als unter demokratischen Bedingungen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Mitarbeitende durch vorgegebene Karrierepfade und Aufstiegsmöglichkeiten motiviert werden können.

In Realität sieht das jedoch etwas anders aus und erweist sich nicht immer als richtig. Nicht jedes Unternehmen kann von der hierarchischen Organisationsstruktur profitieren. Eine solche Struktur könnte beispielsweise bedeuten, dass Mitarbeitende nicht im Sinne des Gesamtunternehmens handeln, sondern nur im Interesse ihrer Abteilung. Auch die Ideen unerfahrener Mitarbeitenden können häufig hinten angestellt oder ignoriert werden.

 

2. Die funktionale Organisationsstruktur

Die funktionale Organisationsstruktur ähnelt der hierarchischen – jedoch beginnt sie mit der höchsten Verantwortungsposition und arbeitet sich von dort nach unten vor. Die Mitarbeitenden werden nach ihren spezifischen Kompetenzen und ihren entsprechenden Funktionen im Unternehmen formiert. Zusätzlich wird jede Abteilung selbstständig geführt.

Bei dieser Struktur liegt der Vorteil darin, dass die Mitarbeitenden sich auf ihre Rolle fokussieren und ihre Spezialisierungen gefördert werden können. Sie hilft Teams dabei, sich selbst zu führen und ist zusätzlich für jede Unternehmensgröße leicht skalierbar.

Möglich ist allerdings auch, dass innerhalb des Unternehmens isolierte Bereiche entstehen, welche die abteilungsübergreifende Kommunikation erschweren können. Außerdem können Prozesse und Strategien für verschiedene Märkte oder Produkte in einem Unternehmen verschleiert werden.

 

3. Die Abteilungsübergreifende Organisationsstruktur

In einer abteilungsübergreifenden Organisationsstruktur steuern die Abteilungen eines Unternehmens ihre eigenen Ressourcen und agieren im Grunde als ihre eigenen Unternehmen innerhalb der größeren Organisation. Jede Abteilung kann ihre eigenen Marketing-, Vertriebs- oder IT-Teams usw. haben. Besonders für große Unternehmen eignet sich diese Struktur, da sie einzelne Abteilungen befähigt, Entscheidungen zu treffen, während alle Mitarbeitenden nur wenigen Führungskräften unterstellt sind.

Es gibt allerdings verschiedene Varianten dieser Unternehmensstruktur, die je nach Ausrichtung des Unternehmens berücksichtig werden sollte:

 

Marktbasierte abteilungsübergreifende Organisationsstruktur

Hierbei sind die Abteilungen in Branche, Markt oder Kundentyp getrennt. Beispielsweise trennt ein Konzern, der Konsumgüter verkauft, die Abteilungen für Gebrauchsgüter wie Kleidung, Möbel und elektronische Geräte von der Lebensmittelabteilung und der Logistik.

 

Produktbasierte abteilungsübergreifende Organisationsstruktur

Bei dieser Art der Struktur trennt man die Abteilungen nach den Produktlinien, für die sie verantwortlich sind. So könnte ein Technologieunternehmen eine Abteilung für Cloud-Angebote haben, während die restlichen Abteilungen sich auf die verschiedenen Softwareangebote konzentrieren.

 

Geografische abteilungsübergreifende Organisationsstruktur

Hier sind die Abteilungen nach Region, Gebiet oder Bezirk aufgeteilt. Der Vorteil ist eine verbesserte Lokalisierung und Logistik. Diese Strategie hilft großen Unternehmen, ihre Flexibilität zu erhalten und schneller auf Branchenveränderungen und neue Kundenwünsche zu reagieren. Ein häufiger Nachteil ist eine unzureichende Kommunikation zwischen den Abteilungen und der Zentrale.

 

4. Die Teambasierte Organisationsstruktur

Wie der Name schon verrät, werden bei dieser Struktur die Mitarbeitenden in Teams eingeteilt. Eine teambasierte Organisationsstruktur soll die traditionelle Hierarchie aufbrechen und sich stärker auf Problemlösung und Zusammenarbeit konzentrieren und den Mitarbeitenden ein höheres Maß an Kontrolle bieten.

Hier liegt der Fokus auf Erfahrungen als auf dem Dienstalter. Sie steigert Produktivität, Leistung und Transparenz, indem isolierte Bereiche untergliedert werden und fördert eine auf Wachstum ausgerichtete Mentalität. Sie kann jedoch die Aufstiegschancen für Mitarbeitende unklarer gestalten.

 

5. Die horizontale oder flache Organisationsstruktur

Bei der horizontalen oder flachen Organisationsstruktur existieren wenige Ebenen zwischen dem oberen Management und der Mitarbeiterebene. Diese Art von Struktur findet man in erster Linie bei Start-ups, solange sie noch nicht viele Angestellte haben. Der Vorteil dieser Organisationsstruktur liegt darin, dass die Mitarbeitenden mehr Eigenverantwortung haben und zu offener Kommunikation und proaktivem Arbeiten aufgefordert werden. Neue Ideen lassen sich so oft schneller umsetzen. In einigen Fällen – insbesondere wenn das Unternehmen über die Gründungsphase hinauswächst – erweist sich dieses Setup als schwierig aufrechtzuerhalten.

 

6. Die Netzwerk-Organisationsstruktur

Die Netzwerk-Organisationsstruktur beschreibt die Verteilung von Ressourcen innerhalb eines Unternehmens. So werden Befugnisse und Verantwortlichkeiten verteilt und die Mitglieder können größtenteils selbstbestimmt handeln, während alle ein gemeinsames Ziel verfolgen. Ein möglicher Nachteil ist die hohe Komplexität, die durch viele externe Prozesse noch erhöht wird.

 

7. Die Matrix-Organisationsstruktur

Diese Struktur ist eine Aufbauorganisation, in der Teams mehreren Führungskräften unterstellt sind. Die Matrixstruktur sorgt für eine offene Kommunikation zwischen den Teams und kann Unternehmen helfen, innovativere Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Mit dieser Struktur müssen sich die Teams nicht jedes Mal neu abstimmen, wenn ein neues Projekt beginnt.

Jedoch kann diese Struktur für Konflikte zwischen den Abteilungsleitern und den Projektleitern sorgen. Außerdem sie sich häufiger ändern als andere Arten von Organigrammen.

 

Jede dieser Organisationsstrukturen hat seine Vor- und Nachteile. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Strukturen nicht für alle geeignet sind. Welche die richtige für dein Unternehmen ist, hängt ganz von den Bedürfnissen und der Unternehmenskultur ab, die du entwickeln möchtest.

 

 

 


Bildquelle: https://www.shutterstock.com/de/g/ekkasit919


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