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10 Gesundheitsmythen: Wahrheit oder Unsinn?

Wer kennt sie nicht, die altbekannten Erzählungen von vermeintlich gesunden oder nicht gesunden Praktiken. Unzählige, schon längst widerlegte Gesundheitsmythen sind heute noch in aller Munde. Regelmäßig werden sie einem über diverse Medien oder durch Mitmenschen als unanfechtbare Weisheiten verkauft. Kein Wunder also, dass wir immer noch denken, Cola und Salzstangen wären das Wundermittel gegen Magenbeschwerden. Doch ist an manchen auch etwas Wahres dran? Wir haben 10 – nur ein Bruchteil von kursierenden Gesundheitsmythen – unter die Lupe genommen.

Zwar wurde es schon vorweg genommen, doch hier nochmal die ausführliche Erklärung:

 

1. Cola und Salzstangen helfen bei Magenbeschwerden

Bei Erbrechen und Durchfall benötigt der Körper schnellstmöglich wieder Flüssigkeit und Mineralien, um den Elektrolythaushalt wieder auszugleichen. Genau hieraus rührt der Mythos man müsse zu Cola und Salzstangen greifen. Aber besonders die Cola ist hier keine gute Wahl. Denn zum einen enthält Cola Koffein, welches gerade bei Kindern zur Verstärkung des Durchfalls führen kann. Zum anderen entzieht der viele Zucker dem Körper noch mehr Wasser sowie Kalium, welches gemeinsam mit Natrium und Chlorid zu den wichtigsten Elektrolyten des Körpers gehört.

Mit gesüßten Tees ist einem deutlich mehr geholfen. Von Salzstangen muss man nicht abraten, helfen tun sie aber auch nicht besonders. Dann lieber zu Zwieback greifen, das enthält mehr Nährstoffe und hilft dem Körper dabei wieder zu Kräften zu kommen.

 

2. Fingerknacken ist schlecht für die Gelenke

Dieser Mythos hält sich bis heute hartnäckig. Das Knacken der Finger soll Gelenkbeschwerden oder sogar Rheuma verursachen. Zwar kann das Knacken für Schwellungen sorgen und die Kraft in den Händen verringern, aber Gelenkschäden wird es nicht hervorrufen. Das wurde bereits in den 90ern von zwei Wissenschaftlern widerlegt. Und schließlich wird das Knacken von Gelenken heute von Chiropraktikern zur Behandlungsmethode von Blockaden eingesetzt.

 

3. Regelmäßige Wechselduschen stärken das Immunsystem

Das ist tatsächlich richtig. Die Temperaturunterschiede kurbeln den Stoffwechsel an und sind zudem gut für die Durchblutung. Durch kaltes Wasser ziehen sich die Blutgefäße zusammen, warmes Wasser weitet sie wieder. Das ist ein tolles Training für unsere Gefäßwände: Sauerstoff und Nährstoffe gelangen vermehrt in die Zellen und Krankheitserreger werden besser durch unsere Schleimhäute abgewehrt. Gerade zur Erkältungszeit können Wechselduschen also Infektionen vorbeugen.

 

4. Schnarchen ist unbedenklich

Ein weiterverbreiteter Irrglaube. Schnarchen, welches gelegentlich auftritt oder durch eine Erkältung ausgelöst wird, ist nicht bedenklich. Doch chronisches Schnarchen sorgt für eine Verengung des Rachens, wodurch die Lunge nicht genügend Luft bekommt. Hier können dann Atemaussetzer die Folge sein. Der daraus resultierende Sauerstoffmangel führt zur einer Unterversorgung des Gehirns und anderer Organe. Wer also jede Nacht wie wild Holz sägt, sollte lieber einen Arzt aufsuchen.

 

5. Ein Schnaps nach dem Essen fördert die Verdauung

Der berühmte Verdauungsschnaps. Wunder soll er wirken nach einem deftigen Essen. Doch die Wissenschaft hat herausgefunden, dass er sogar das Gegenteil bewirken soll. Alkohol im allgemeinen verlangsamt die Verdauung – er hat allenfalls einen kurzzeitigen entspannenden Effekt. Mehr tut er für die Magenentleerung nicht.

 

6. Karotten stärken die Sehkraft

Dieser Mythos stimmt nur zum Teil. Theoretisch sind Karotten tatsächlich gut für die Augen, allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. Das gesunde Gemüse enthält Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Es erfüllt im Körper eine Vielzahl wichtiger Funktionen und ist unter anderem für ein ungetrübtes Sehvermögen zuständig. Vor allem für die Netzhaut des Auges ist Vitamin A wichtig.

Jedoch lässt sich allein durch den Verzehr von Vitamin A-reichen Karotten weder das Sehvermögen steigern, noch eine Sehschwäche beheben. Anders sieht es aus, wenn die Sehschwäche eine vorübergehende Folge eines Vitamin A-Mangels ist. Dann können Karotten tatsächlich unterstützend dazu beitragen, die Mangelerscheinung zu beheben. Vitamin A-Mangel tritt jedoch fast ausschließlich bei Säuglingen, Kindern und Senioren auf und ist hierzulande sehr selten.

 

7. Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Zu allererst ist Cholesterin kein Schadstoff sondern ein lebensnotwendiger Stoff, der vom Körper selbst produziert wird. Wenn zu viel Cholesterin durch die Nahrung aufgenommen wird, stoppt der Körper die eigene Produktion. Eine Cholesterin-Stoffwechselstörung ist der Grund für einen zu hohen Wert. Betroffene müssen dann auf ihre Ernährung achten. Im Normalfall kann man allerdings so viele Eier essen wie man möchte.

 

8. Hühnersuppe hilft bei Erkältung und Grippe

Die berühmte Hühnersuppe. Vor allem die Großmütter schwören auf die heilsame Wirkung. Doch ist an diesem Mythos auch etwas wahres dran? Tatsächlich, ja. Sie liefert dem Körper eine nährstoffreiche Mischung aus Mineralien, Vitaminen und tierischen (kein Muss) Proteinen. Gerade wenn das System an seine Grenzen gebracht wird, ist diese Energiezufuhr dringend nötig.

Zwar ist die heilende Wirkung wissenschaftlich nur teilweise belegt, doch einzelne Studien haben eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung von Hühnersuppen nachgewiesen. Eine heiße Hühnersuppe ist also empfehlenswert, um Symptome zu lindern – eine schnelle Heilung sollte man aber nicht erwarten.

Wo wir gerade dabei sind…

 

9. Erkältungen kann man ausschwitzen

Stimmt nicht und sollte man auch dringlichst vermeiden. Zwar sind regelmäßig Saunagänge und das kalte Abduschen gut für das Immunsystem, doch bei einer bereits bestehenden Erkältung wird durch Hitze und kaltes Abduschen die Abwehr nur zusätzlich geschwächt. Der Körper wird stark belastet und der Infekt und damit verbundene Beschwerden können sich verschlimmern.

Lieber ein kurzes Erkältungsbad mit entsprechenden Zusätzen nehmen – das spendet wohltuende und entspannende Wärme. Dennoch sollte bei Fieber ein solches vermieden werden. Bei erhöhter Temperatur kann sich ein warmes Bad negativ auf den Kreislauf auswirken.

 

10. An Wunden sollte man Luft lassen

Fakt ist, nicht jede Wunde benötigt einen Verband oder ein Pflaster. Oberflächliche Hautabschürfungen heilen tatsächlich auch gut an frischer Luft ab. Schwere Verletzung sollten allerdings unbedingt verbunden werden. Schorf kann den Heilungsprozess behindern. Und gerade wenn Gefahr besteht, dass eine Wunde schnell verunreinigt wird, ist ein Verband oder zumindest ein Pflaster unverzichtbar.

Im Idealfall nutzt man Wundauflagen ohne großen Aufsaugeffekt. So bleibt die Wunde länger feucht, Wundsekret kann fließen und verschiedene Antikörper und Enzyme gelangen in die betroffenen verletzten Bereiche. So kann sich neues Gewebe ungestört bilden.

 

Wie man sieht: Der Großteil der hier behandelten Mythen ist Unsinn und gehört in den Bereich der Folklore. Andere dagegen haben tatsächlich einen wahren Kern und geben hilfreiche Tipps für den Alltag.

 

 


Bildquelle: https://www.shutterstock.com/de/g/file404


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