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Angsterkrankungen – Ursachen & Symptome

Angst ist menschlich. Wenn jedoch bestimmte Situationen zu regelrechten Panikattacken führen, die den eigenen Alltag deutlich einschränken, so sollte eine ärztliche Behandlung in Betracht gezogen werden. Welche Symptome für eine Angststörung sprechen, welche Arten von Angsterkrankungen es gibt, sowie wann eine Behandlung notwendig wird, erfahren Sie hier:

Wie äußert sich eine Angststörung?

Bei einer Angsterkrankung werden die Betroffenen von ihren Angstgefühlen komplett beherrscht. Die Einschränkung im Alltag ist enorm. Die Furcht steht dabei in keinem Verhältnis mehr zu der Angst auslösenden Situation. Bei einer solchen Erkrankung können die Angstgefühle entweder gebündelt und dementsprechend extrem in den angstauslösenden Situationen auftreten oder aber auch permanent anhalten. Die Symptome, die damit einhergehen, sind sowohl körperlicher als auch seelischer Natur. Häufig finden sich die Erkrankten in einem Angstkreislauf, aus dem sie nicht mehr ausbrechen können: Durch die Furcht vor der Furcht bewegen sich die Betroffenen häufig mit zunehmender Stärke der Angststörung nur noch in ihrem Zuhause.

Angststörungen als Begleiterkrankung

Panikattacken und übermäßige Furcht können auch Ausdruck einer Depression, Psychose oder einer anderen Erkrankung sein, die die Psyche des Menschen betrifft. Angstgefühle und Depressionen sind häufig miteinander verbunden. Es kann auch zu einer gemischten Angsterkrankung kommen, die eine Kombination aus Depression und Furcht beinhaltet.

Was passiert bei einer Panikattacke?

Bei einer akuten Angsterkrankung kommt es zu einer Überaktivität des Angstzentrums im menschlichen Gehirn. Ursachen und Auslöser können ein Zusammenspiel z.B. von genetischer Veranlagung, traumatischen Erlebnissen (in der frühen Kindheit) und Persönlichkeitsstörungen sein. Einen großen Einfluss kann auch das Gehirn spielen: Bei Angststörungen in speziellen Hirnarealen wie z.B. im limbischen System besteht häufig eine höhere Reaktionsbereitschaft auf unterschiedliche Reize, die z.B. Stress auslösen. Hierbei spielt ein Ungleichgewicht der Botenstoffe von Nerven eine Rolle. Medikamente, die ausgleichend wirken, können hier bei der Behandlung helfen.

Formen von Angststörungen   

Es gibt verschiedene Ausprägungen von Angsterkrankungen. Dazu zählen Phobien mit und ohne Panikreaktionen, Panikstörungen, generalisierte Angsterkrankungen und die aus Depression und Furcht gemischte Angststörung.
Bei Phobien geht es um die Furcht vor bestimmten Situationen, Dingen, Menschen, Tieren oder auch Räumlichkeiten. In der Psychoanalyse wird davon gesprochen, dass dabei tiefer liegende Ängste auf Dinge oder Situationen übertragen werden, die eigentlich vollkommen ungefährlich sind. Das, wovor die Betroffenen wirklich Angst haben, liegt im Unterbewusstsein und ist für sie damit gar nicht greifbar. Dazu gehören z.B. die Agoraphobie (Platzangst), spezifische Phobien, die sich z.B. auf Objekte wie Spritzen, Tiere wie Spinnen oder Situationen wie Prüfungen beziehen, und die soziale Phobie, bei welcher der Kontakt mit anderen Menschen im Vordergrund steht.
Panikstörungen treten oft in Verbindung mit einer Phobie auf wie z.B. der Platzangst. Die Furcht macht sich bei dieser Angsterkrankung ganz plötzlich bemerkbar mit extremen, körperlichen Begleiterscheinungen wie Schwindel, Herzrasen etc. Auch hier spielt die Angst vor der Angst eine große Rolle: Die Betroffenen fürchten sich schon im Vorhinein vor der nächsten Panikattacke.
Eine weitere Form der Angsterkrankungen ist die generalisierte Angststörung. In diesem Fall haben die Betroffenen keine Angst vor spezifischen Situationen oder Dingen, sondern leiden unter anhaltender, ständiger Sorge in verschiedenen Lebensbereichen wie der eigenen Gesundheit, der beruflichen Situation oder des Soziallebens. Dabei wird diese ständige Angst bei den Erkrankten häufig gar nicht mehr richtig wahrgenommen, da es sich hierbei um eine ständig anhaltende Gefühlslage handelt. Bei dieser Angststörung sind Depressionen oder Zwangsstörungen häufige Begleiterscheinungen.   

Therapieansätze

Psychotherapie & Behandlung mit Medikamenten

Bei Phobien und Panikstörungen hat sich besonders die Verhaltenstherapie als erfolgsversprechend herausgestellt. Diese kognitive Therapieform hilft dabei, bestimmte Verhaltensweisen, Denkmuster und die damit ausgelöste Furcht zu identifizieren und dann im Nachgang mithilfe von speziellen Übungen zu überwinden. Auch bei der generalisierten Angststörung kann diese Behandlungsmethode helfen, um die Betroffenen von ihrer dauerhaften Angst zu befreien. Psychodynamische Therapien werden ebenfalls bei Angsterkrankungen angewandt. Bei dieser zeitlich gesehen relativ kurzen Therapieform konzentriert sich der Psychotherapeut vor allen Dingen auf akute Symptome und bestehende Belastungen für den Patienten, um speziell hierfür Lösungswege aufzudecken. Bei besonders schweren Formen von Angststörungen kommt eine medikamentöse Behandlung wie z.B. mit Antidepressiva zusätzlich zur Psychotherapie oft zum Einsatz.

Unser Fazit: Sobald Ängste Ihren Alltag einschränken und Sie belasten, sollten Sie einen Therapeuten aufsuchen. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen verfestigte Verhaltens- und Denkmuster, die die Angst unterstützen, gar nicht erst entstehen zu lassen. Begleiterkrankungen, die aufgrund von jahrelanger Angststörung entstanden sind, können so auch in frühen Stadien erkannt und behandelt werden.

Ihre Elena   

 

https://www.rundschau-online.de/ratgeber/gesundheit/psychiater-erklaert-was-genau-bei-einer-panikattacke-passiert-26159812

https://www.apotheken-umschau.de/Angst/Angst--Ursachen-Angststoerungen-53318_3.html

Bildquelle: https://www.shutterstock.com/de 


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Über den Author
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Elena Ostkamp
Hey, ich bin Elena! Seit 2015 beschäftige ich mich mit allem, was Kommunikation und Medien angeht: Angefangen hat es mit einem Praktikum in Südafrika bei einem Hörfunksender. Das zeigte mir, dass Medien für mich der richtige Weg sind. Mein anschließendes Bachelorstudium „Medienkommunikation & Journalismus“ habe ich mit Praktika im Journalismus ...
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