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Dopamin-Detox: Was bringt das wirklich?

In Zeiten von Internet, Smartphones und Social Media sind wir ständig Reizüberflutungen ausgesetzt, die für Dopamin-Ausschüttungen sorgen. Doch diese häufigen Schübe sorgen dafür, dass wir immer stärkere Reize benötigen, um das gleiche Glücksgefühl zu empfinden.

Doch was genau bewirkt Dopamin?

Dopamin ist eines der sogenannten „Glückshormone“, welches den Belohnungsmechanismus triggert. Genau genommen, ist Dopamin das „Erwartungshormon“ – sprich: Weiß man, dass eine Belohnung auf einen warten, wenn man eine eher unangenehme Aufgabe zu erfüllen hat, schüttet der Körper Dopamin aus. Das gleiche tut er übrigens auch, wenn wir ein Bild auf Social Media posten und uns auf Likes freuen. Wird diese Erwartung dann erfüllt, werden zusätzlich Endorphine und körpereigene Opiate ausgeschüttet.

Und genau hier kommt das Dopamin-Fasten ins Spiel. Denn in unserer heutigen Welt, in der wir dem digitalen Konsum verfallen sind, lechzen wir nach immer mehr Dopamindosen – ob nun durch Social Media oder das Streamen von Serien auf Netflix und Co. Doch jetzt geht es nicht darum – überspitzt gesagt – für immer alles Digitale aus seinem Leben zu verbannen, die sozialen Kontakte auf Eis zu legen und jegliche Dinge die Freude bringen zu meiden. Wie extrem der Detox sein soll, entscheidet jeder für sich selbst. Jedoch ist das Ziel des Fastens, durch einen Reizentzug der Überstimulation des Gehirns gegenzusteuern und das Belohnungssystem, sowie die Erwartungshaltung zu drosseln. Psychologen sagen, dass sich das Gehirn so erst genügend von den Reizen erholen kann.

Denn die Jagd nach dem „Dopamin-Rausch“ ist gleichzeitig eine Jagd nach Glücksgefühlen. Man ist ständig auf der Suche danach, doch je häufiger die Ausschüttungen erfolgen, desto geringer werden sie auch – sprich: Es werden ständig intensivere Reize, für die gleichen Glücksgefühle benötigt. Daher wird empfohlen, bestimmte Zeitabschnitte zu definieren, in denen man komplett auf Angewohnheiten mit hohem Suchtpotenzial verzichtet – z.B. ein paar Stunden am Tag, ein Wochenende oder sogar eine ganze Woche.

Besonders Apps sind ein großer Faktor, wenn es um Dopamin-Ausschüttungen geht. Sie werden oft so programmiert, dass sie unsere Reize immer wieder anregen. Deshalb sollten wir zwischendrin eine ganze Weile die Finger vom Smartphone lassen – auch wenn’s schwer fällt! Mit der Zeit wird es einfacher werden und einem wird bewusst, wie viel Zeit man tatsächlich vor seinem Smartphone verbringt und wie prägnant es einen von echter Produktivität abhält. Eine weitere negative Auswirkung hat die Dopamin-Keule auf die Aufmerksamkeitsnetzwerke. Anders gesagt: Wir können nicht mehr mit Langeweile umgehen. Wir besitzen zwei solcher Netzwerke – einmal für die äußere Welt und eine für die innere. Haben wir also nichts zutun, beschäftigen wir uns mit uns selbst und nutzen unser inneres Netzwerk. Jedoch hält uns die digitalisierte Welt immer mehr davon ab, uns mit uns selbst auseinanderzusetzen. Dadurch wird es immer schwieriger Erlebtes zu verarbeiten und einzuordnen, wir stumpfen ab und reagieren hauptsächlich auf äußere Reize, ohne dabei die Dinge wirklich zu reflektieren.

Aber: Auch wenn es gut ist mal eine kurze Zeit lang intensiv auf Reizüberflutungen zu verzichten, sollte man jedoch wissen, dass eine kurze intensive Phase nichts bringt, wenn man danach in sein gleiches Muster zurückfällt. Es ist also von Vorteil, den eigenen Lebensstil zu hinterfragen und gezielt zu ändern. Beispielsweise könnte man die Nutzung von reizstimulierenden Technologien eindämmen – sprich: Feste Zeiten setzen, z.B. vor dem Zubettgehen. Grundlegend sollte man jedoch von einem extremen Dopamin-Detox absehen – denn Therapeuten warnen davor, in ein anderes extrem zu verfallen, welches zu depressiven Episoden führen könnte. Jeder muss individuell überlegen und bewusst entscheiden, inwiefern er sein Leben gestalten möchte, sodass es sinnvoll und gesund ist.

 

Ihre Leah

 


 

Quelle: https://www.rnd.de/gesundheit/dopamin-fasten-das-sagt-die-wissenschaft-zum-trend-YJPM4Z4VBZGUTMMJGXEHOZ7DVU.html

Bildquelle: https://www.shutterstock.com/de/g/Kite_rin


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