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Duft-Knigge: Wie Gerüche wirken
Ob wir jemanden sprichwörtlich riechen können oder nicht, entscheidet meist unsere Nase. Besonders einflussreich sind die Haare. Denn jedes Mal, wenn Sie Ihre Freunde und Bekannte begrüßen, insbesondere bei einer Umarmung, haben Sie das Haar direkt vor der Nase - und das, mit unterschiedlichster Wirkung. Wie mannigfaltig diese Gerüche auf uns wirken können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Dufte Sache: Wie das Riechen funktioniert
Gerüche werden über das limbische System wahrgenommen. Dies ist die Schaltzentrale des Gehirns. Hierüber werden Aromen, Instinkte wie Hunger oder Müdigkeit gleichermaßen beeinflusst, sowie das Sexualverhalten oder Sympathie – und das schon bevor ein Duft überhaupt bewusst wahrgenommen wird. Jedes Lebewesen gibt einen Duft in Form von kleinen Molekülen ab, die durch das Einatmen ihren Weg über die Nasenhöhle bis zur Riechschleimhaut erreichen.
Sie kennen es sicherlich: Der Geruch von Gewürzbonbons oder Glühwein reicht – schon denken Sie an Weihnachten. Zudem weiß man mittlerweile auch, dass andere Düfte die Leistungsfähigkeit ankurbeln:
- Zitronenaroma fördert die Konzentration
- Lavendel hilft dabei, mathematische Aufgaben schneller zu lösen
- Vanille kann Stress abbauen
- Pfefferminze soll den Geist beleben
Kunstduft: Karriere-Kick
Gerüche dienen sogar zur Manipulation. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Männer auf solche Stimulanzien extremer reagieren als Frauen. In einer Studie für die US-Universität Purdue untersuchte Professor Robert Baron die Wirkung während Bewerbungsgesprächen. Laut dem Ergebnis, wurden parfümierte Kandidaten von den männlichen Personalern als weniger gepflegt, weniger intelligent und unfreundlicher eingestuft, als die Kandidaten ohne Eau de Toilette. Die Frauen reagierten genau umgekehrt.
Steuern kann man die Assoziationen, die von einem Geruch ausgehen, nicht. Denn der richtige Duft (jung, stark, weich, sinnlich) kann das persönliche Statement unterstreichen oder auch ruinieren. Besonders in einem Bewerbungsgespräch kann die Duftwahl entscheidend sein.
Wie jeder Mensch, entscheiden Personaler und Chefs spontan und unterbewusst, wen sie gut „riechen“ können. Dabei wirkt jeder Duft individuell anders.
Gerüche beeinflussen die Hilfsbereitschaft
Was bringt andere Menschen dazu einem zu helfen? Das Forscher-Duo Roxane Saint-Bauzel und Valérie Fointaint von der Universität der Lorraint, haben Forschungen unternommen, um das herausfinden. Sie ließen eine junge Dame mit einem Stapel Papiere durch eine Fußgängerzone gehen. Sie sollte etwas orientierungslos wirken und andere Personen nach dem Weg fragen. Als die Dame weiterging geschah es: Der Papierstapel auf dem Arm purzelte ihr vom Arm. Die Frage die sich dabei stellt: Würden ihr die Orientierungshelfer von vorher auch noch einmal helfen? Diesen Versuch führten die Forscher insgesamt dreimal aus und bei jedem Mal, trug sie einen anderen Duft auf – mal roch sie nach Vanille, mal nach Kampfer.
Beim dritten Kontrolldurchlauf fragte die Dame nicht nach dem Weg, sondern verlor sofort die Papiere. Umso erstaunlicher war es, wie sehr sich der Duft der Testerin auf die Hilfsbereitschaft der Menschen auswirkte.
Das Ergebnis:
70 Prozent der Menschen halfen der Dame beim Papier aufsammeln, als sie den Vanille-Duft trug. Roch sie hingegen nach Kampfer, waren es nur zehn Prozent der Passanten.
Generell lässt sich sagen, dass Sie Ihren Duft gekonnt einsetzen können, aber immer dezent. Während Sie beispielsweise in Kundenkontakt stehen, tragen Sie besser florale oder holzige Düfte auf, als schwere orientalische Düfte. So wirken Sie auf Ihr Gegenüber angenehmer und sympathischer.
Ihre Derya
Quelle: https://karrierebibel.de/duft-knigge-geruch/
Bildquelle: https://www.shutterstock.com/de
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