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Worauf Dein Unternehmen beim Einsatz von Social Media achten sollte
Social Media ist für die meisten Menschen heutzutage ein fester Bestandteil des täglichen Lebens geworden — Tendenz steigend. Mit 32 Millionen monatlichen Nutzern ist fast die Hälfte aller Deutschen auf Facebook unterwegs. Instagram liegt mit 21 Millionen Nutzern auf Platz 2. Auch Xing, Pinterest, LinkedIn und Reddit kommen auf zweistellige Millionen-Nutzerzahlen.
Darum ist es nicht verwunderlich, dass seit einigen Jahren immer mehr Unternehmen das große Marketing-Potential dieser Plattformen erkennen und strategisch nutzen. Doch ist der Weg hin zu den sozialen Medien gar nicht so einfach, da viele der altbekannten Konzepte aus Web und Presse nur eingeschränkt darauf übertragen werden können.
In diesem Artikel nehmen wir drei Bereiche, die für den eigenen Social Media von Relevanz sind, genauer unter die Lupe:
1. Die interne Unternehmenskultur und -struktur
Ob Dein Auftritt auf Social Media von Erfolg gekrönt ist, hängt auch sehr stark mit den Voraussetzungen und Gegebenheiten in Deinem Unternehmen ab. Das beste Vorhaben kann scheitern, wenn es nicht die passende Unterstützung intern gibt.
Social Media als Marketing-Tool sollte möglichst ernst genommen werden. Wenn dies bloß als eine Möglichkeit zum Herumspielen, Ausprobieren und Experimentieren angesehen wird, kann viel schiefgehen und unnötig Geld verloren gehen. Denn in vielen Unternehmen wird Social Media eher als Beiprodukt angesehen und vor allem jungen und oft unerfahreneren Mitarbeitern als zusätzliche Aufgabe aufgebürdet. Doch braucht es ein ordentliches Unternehmens- und Produktverständnis, um ansprechende und relevante Inhalte kreieren und posten zu können.
Somit ist es auch eine Frage der ausreichenden Einplanung von Ressourcen und Kapazitäten. Social Media erfordert viel Zeit für Planung, Umsetzung und Auswertung. Daher gehört mittlerweile für viele Unternehmen ein/e eigene/r Social Media Beauftragte/r Kernbelegschaft. Hier gilt es auch, für die nötige Transparenz zu sorgen. Vor allem Führungskräfte, die mit Social Media nicht so sehr vertraut sind, unterschätzen leicht den zeitlich anfallenden Aufwand.
Dies betrifft zudem die Höhe des finanziellen Spielraums. Obwohl die meisten Kanäle zunächst kostenlos sind, fallen diverse Kosten an: Werbung, Mitarbeiteraufwand, Honorare für externe Unterstützung durch z.B. Berater und Media-Lizenzen (Bilder, Musik, Video etc.).
2. Allgemeine Social Media Strategien und -Abläufe
Unabhängig von der jeweiligen Plattform gibt es einige Vorüberlegungen, die Du anstellen solltest, bevor Du Dich in die Social Media Welt begibst.
Zunächst gilt es, eine passende Strategie zu entwickeln:
Auch wenn aktuelle Trends grundsätzlich als Orientierung dienen können, solltest Du Dich dennoch auf die Wünsche und Bedürfnisse Deiner Zielgruppe konzentrieren. Somit stellt sich die Frage: Auf welche Weise profitieren Deine Kund*innen von Deinem Social Media Auftritt?
Um diese Frage beantworten zu können, ist es unabdingbar, seine Zielgruppe genauer zu kennen. "Aus welcher demographischen Schicht kommt sie?“, "Welches Alter herrscht vor?", "In welchen Medien ist sie anzutreffen?". Hilfreich kann hier sein, fiktive Personen als Wunschkund*innen zu kreieren, diese mit möglichst vielen Details auszuschmücken und Deine Überlegungen auf diese sogenannten Personas ganz konkret auszurichten.
Daraus folgt auch, Social Media nicht als reine Werbeplattform zu verwenden. Vielmehr geht es darum, in einen echten Kontakt mit Menschen zu kommen und den sogenannten Mehrwert für diese zu schaffen. Die meisten Leute haben kein Problem damit, auf Deine Produkte und Dienstleistungen hingewiesen zu werden, solange sie merken, dass Dein Unternehmen tatsächlich an ihnen und ihrem Leben interessiert ist. Eine vernünftige Balance zwischen Kommunikation und Werbung ist also ganz entscheidend für den erfolgreichen Aufbau der verschiedenen Kanäle.
Dies betrifft auch die anspruchsvolle Frage nach kostenlosem und kostenpflichtigem Mehrwert für die BesucherInnen. Die Weitergabe von zu viel Wissen ohne Entschädigung kann zur Selbstverständlichkeit führen sowie der Nichtbereitschaft, dafür auch an anderer Stelle zu bezahlen. Knausrige Wissenshüter hingegen, erwecken auf Social Media kaum den Wunsch, sich mehr mit ihnen zu befassen, da der direkte Profit für die Besucher*innen fehlt. Außerdem kann ein kostenloser Wissensvorschub Lust auf mehr machen und dazu einladen, kostenpflichtige Angebote zu buchen.
Zusätzlich schützt der Mut, kostenlosen Mehrwert zu liefern, die eigenen Kanäle davor, diese ausschließlich mit belanglosen und nichtssagenden Inhalten zu füllen, von denen es online bereits mehr als genug gibt. Ein guter Ansatzpunkt ist hier, Dich zu fragen, ob Du die Beiträge selbst auch weiter teilen würdest.
Zuletzt solltest Du vor Beginn noch einmal Deine Erwartungen und Vorstellungen reflektieren:
Schnelle Vertriebsziele lassen sich nicht über Social Media erzielen. Plane für die langfristige Kundenbindung, die Vergrößerung der eigenen Reichweite sowie die ansteigende Neukundengewinnung besser 3-12 Monate ein.
3. Plattformbezogene Konzepte
Nicht jede Social Media Plattform eignet sich für dieselbe Strategie bzw. Herangehensweise. Abseits von Trends lässt sich ein recht klares Bild zeichnen, wofür die einzelnen Kanäle sinnvoll genutzt werden können.
In Deutschland liegt Facebook mit 32 Millionen monatlichen Nutzern vorne, gefolgt von Instagram mit 21 Millionen. XING hat in Deutschland 16 Millionen aktive Nutzer, Pinterest 13 Millionen und Reddit 12,9 Millionen Nutzer. Darauf folgen Twitter mit 12 Millionen und Telegram mit 7,8 Millionen Nutzern. LinkedIn hat im DACH-Raum 16 Millionen Nutzer, Zahlen für Deutschland allein liegen nicht vor. Im Folgenden erhältst Du Tipps zu Facebook, YouTube, Instagram und LinkedIn:
Facebook hat sich in letzter Zeit, vor allem bei jüngerem Publikum, unbeliebt gemacht und verzeichnet dort massive Benutzerzahleneinbußen. Doch auch wenn Jugendliche eher selten heutzutage auf Facebook vertreten sind, sind mit 32 Millionen monatlichen Nutzer*innen immer noch fast die Hälfte aller Deutschen auf Facebook aktiv. Somit erreicht man darüber meistens immer noch einen Großteil seiner Zielgruppe. Die Zusammengehörigkeit mit Instagram und WhatsApp stellt einen weiteren Vorteil da, denn es vereinfacht das sogenannte Crossposting auf mehreren Plattformen. Auf Facebook sind fast alle Medienarten vertreten: Von reinen Text-Posts, Bildern, Videos, Umfragen, Reels bis hin zu Live-Auftritten ist die Auswahl groß. Auch Facebook-Gruppen sind momentan weiter im Kommen, da diese einen innerhalb vom öffentlichen Facebook geschützten Rahmen bieten, in denen zugelassene Nutzer*innen über persönliche und tiefere Themen in den Austausch gehen können.
YouTube gehört mittlerweile zum Urgestein des Social Media, das erste Video wurde dort 2005 veröffentlicht. Seitdem hat sich YouTube ständig weiterentwickelt und ist mittlerweile eine von Werbung finanzierte Video-Plattform für die breite Bevölkerung geworden. Es hat damit das normale Fernsehen bei vielen bereits abgelöst, vor allem jüngere Menschen zieht es vermehrt zu YouTube. Für einen erfolgreichen Auftritt gibt es keine Universalformel, da sich der Empfehlungsalgorithmus stets verändert. Zurzeit gibt es jedoch einige Basics, die die organische Reichweite steigern: Ein packendes Vorschaubild (Thumbnail) lädt zum Anklicken ein, ohne falsche Versprechungen zum Inhalt zu machen (Clickbait). Danach entscheiden die ersten Sekunden des Videos darüber, ob Nutzer*innen weiterzuschauen oder zum nächsten Video übergehen, denn die Aufmerksamkeitsspanne ist kurz und ein alternatives Video ist nur einen Klick entfernt. Daher bietet es sich an, wenig Langeweile aufkommen zu lassen und Inhalte komprimiert zu präsentieren.
Instagram hat vor einiger Zeit Snapchat abgelöst als die größte Plattform für kurzweilige Unterhaltung — Storytelling, Videos/Bilder, Inspiration sowie eine aktive Community sind auf Instagram zu finden. Dabei sind Themen wie Lifestyle, Sport, Ernährung, Kleidung, Musik oder Tanzen stark vertreten und ziehen damit besonders junge Menschen an. Dadurch ist auch die Aufmachung hochwertig und sehr ästhetisch mit einem besonderen Fokus auf eine in sich stimmige und kongruente Präsentation im Beitrags-Feed. Durch die rege Interaktion unter den Benutzer*innen sind Fragen und Aufrufe hilfreich, da sie die organische Reichweite recht einfach erhöhen können. Außerdem lernt man dadurch seine Zielgruppe tatsächlich besser kennen und kann in den direkten Kontakt treten.
LinkedIn als Business-Netzwerk ist das deutschsprachige Äquivalent zu Xing. Dort kannst Du mit Kunden*innen, Geschäftspartner*innen und Mitarbeiter*innen in Kontakt treten. Einer der wichtigsten Aspekte ist Aufbau beruflicher Kontakte. Im Gegensatz zu Facebook oder Instagram eignet sich LinkedIn durchaus für Pressemitteilungen oder Informationen zu neuen Produkten, wobei Du dennoch auf eine Balance zwischen reiner Information und dem Schaffen von Mehrwert achten solltest. Des Weiteren bietet LinkedIn Unternehmen eine einfache Möglichkeit, Stellen auszuschreiben und Mitarbeiter*innen zu rekrutieren sowie Kooperationen mit anderen Unternehmen zu starten.
Fazit
Die Entscheidung, ob Du auf mit Deinem Unternehmen auf Social Media aktiv wirst, sollte wohlüberlegt getroffen werden. Schon längst ist Social Media keine bloße Spielerei mehr, sondern ist für viele Unternehmen einer der Hauptmarketingkanäle, über die vor allem jüngere Zielgruppen erreicht werden können, bei denen klassisches Marketing weniger gut funktioniert.
Wenn Du die verschiedenen grundlegenden Aspekte im Vorfeld für Dich klärst, dann steht Deinem erfolgreichen Social Media Auftritt nicht mehr viel im Weg.
Dein Andreas
Titelbild:
https://www.shutterstock.com/de/image-photo/social-media-networking-connection-concept-342462317
Quellen:
https://unternehmer.de/marketing-vertrieb/159751-social-media-scheitern
https://www.w-vision.ch/de/blog/46788/social-media-für-ihr-unternehmen-was-sie-beachten-sollten
https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/youtube/zahlen-und-fakten-youtube-nutzung-in-deutschland/
https://www.blog2social.com/de/blog/social-media-nutzer/#:~:text=In Deutschland liegt Facebook mit,mit 7%2C8 Millionen Nutzern.
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