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Diagnose Burnout – wie man rechtzeitig vorbeugen kann

Gerade im Vertrieb nimmt das Burnout-Risiko zu. Laut Umfragen sind gängige Gründe dafür mitunter Überstunden und ständiger Leistungsdruck, sowie fehlende Wertschätzung. 
Der oftmals tägliche Umgang mit Ablehnung und das Verlassen der Komfortzone sorgt als ein Aspekt unter vielen für ständigen emotionalen Stress.

Über 60% der VertriebsmitarbeiterInnen verbringen über 40 Wochenstunden mit der Arbeit, viele davon sogar zusätzlich am Wochenende.

Das Burnout-Syndrom wird als psychosomatische Krankheit offiziell im ICD-10 angegeben, welches aktuell als das wichtigste, weltweit anerkannte Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen besteht.
„Burnout“ steht sinngemäß für „Ausgebranntsein“ und geht mit einer enormen körperlichen und emotionalen Erschöpfung einher. Im schlimmsten Fall kann diese sogar lebensgefährlich werden, da das Immunsystem stark geschwächt ist und verschiedene Krankheiten somit einen leichteren Zugang haben. Magen-Darm-Leiden, Herzinfarkte oder sogar Suizid sind dann wahrscheinliche Gefahren.

Der emotionale Ausfall kommt nicht plötzlich, sondern entsteht eher durch einen anhaltenden Zustand von Dauerstress über Wochen bis zu Jahren.
Wie können wir einen anstehenden Burnout rechtzeitig erkennen?
Laut des DBVB (Deutscher Bundesverband für Burnout-Prophylaxe und Prävention e.V.) sollte man auf folgende Hinweise achten:

- Der Drang, sich selbst zu beweisen

- Verstärkte Leistungsbereitschaft (nicht zu verwechseln mit Engagement!)

- Ausblenden der eigenen Bedürfnisse

- Verdrängung von Warnanzeichen (z. B. Vergesslichkeit, häufige Müdigkeit)

- Verzerrte Wahrnehmung (was früher wichtig war, z. B Hobbys, wird heute als zusätzliche Belastung empfunden und der
   Fokus voll und ganz auf die Arbeit gerichtet)

- Fehlende Energiereserven (für Alltagsprobleme oder -aufgaben)

- Sozialer Rückzug (das soziale Umfeld wird als Bedrohung und Überforderung empfunden)

- Hoffnungslosigkeit (durch ständige Versagensängste und das Gefühl, die Kontrolle und den Überblick zu verlieren)

- Verhaltensänderung (unflexibles Denken und Kritikunfähigkeit)

- Entfremdung (Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit, da man sich als Mensch nur noch im Kontext der Arbeit
  erkennt)

- Innere Leere

- Depression

Obwohl diese gängigen Anzeichen das typische Krankheitsbild darstellen, können die Symptome von Fall zu Fall variieren. Hier gilt es, ganz besonders auf das eigene Wohlbefinden zu horchen und auch Anmerkungen vom sozialen und beruflichen Umfeld ernst zu nehmen. Der beginnende/ steigende Konsum von Aufputschmitteln wie Kaffee, Energiedrinks oder sogar Drogen (dazu gehören auch Alkohol oder Nikotin) können ebenso Warnsignale sein. 

Die Prävention stellt sich meistens als schwierig dar, weil Betroffene jegliche Warnsignale ausblenden und meistens selbst erst sehr spät erkennen, dass ihr Workaholic-Lifestyle nicht mehr im normalen und gesunden Bereich liegt. 
Hier ist somit vor allem die Aufmerksamkeit der Mitmenschen gefragt.
Mit dem Wissen um den Burnout im Hinterkopf sollten wir mit offenen Augen das Arbeitsverhalten und Wohlergehen unserer ArbeitskollegInnen beachten.

Frühzeitige, ernst genommene Präventionen durch die Vorgesetzten kann einen Burnout vorgebeugen.
Möglichkeiten zur Entspannung am Arbeitsplatz wie ein Ruheraum oder Yoga Sessions mit dem Team verhelfen nicht nur zu einer harmonischeren Atmosphäre, sondern können auch Stress abbauen.
Die Einhaltung von Arbeitszeiten, Pausenzeiten und Ferientagen sollte strikt eingehalten werden. Außerdem ist eine Transparenz in der Planung um tägliche Aufgaben hilfreich, so kann auch sichergestellt werden, dass kein Mitarbeiter sich übernimmt und Aufgaben in der Menge gerecht verteilt werden.
Häufige Wertschätzung und Lob können den Versagensängsten entgegenwirken und motivieren so zu einem gesunden Selbstbewusstsein im Vertrieb.
Eine effektive Unterstützung sind auch Trainings, in welchen die jeweiligen Schwächen der VertrieblerInnen gemeinsam angegangen werden.

Zwar sind die Anzeichen von Burnout recht universell, jedoch existiert bis dato keine einheitliche Anleitung, da auch Prävention immer ein individueller Prozess ist. 
Angepasst an die jeweiligen Rahmenbedingungen und das Individuum ist das Ausprobieren verschiedener Strategien der erste Schritt in die richtige Richtung.
Dieses Fazit zieht auch Experte Holger Kracke, Mitgründer der DBVB in unserem Interview mit ihm auf Saleslife 
https://saleslife.de/newsmag/mr-feelgood-ein-interview-mit-holger-kracke.
Was schon lange kein Geheimnis mehr ist, gilt auch diesbezüglich: zufriedene, ausgeglichene MitarbeiterInnen leisten bessere Arbeit - und das langfristig.

 

 

 

 


Quellen:

https://www.marketing-boerse.de/news/details/2028-burnout-risiko-im-vertrieb-nimmt-zu/168999

https://www.shutterstock.com/de/image-photo/conceptual-photo-illustrating-burnout-syndrome-work-1190783602

https://www.dbvb.org/burnout-rechtzeitig-erkennen-%E2%80%93-auf-diese-warnsignale-sollte-man-achten

 

 

 


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Über den Author
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Laura
Hallo liebe Saleslife Leser! Mein Name ist Laura, neben meinem Psychologiestudium folge ich meiner langjährigen Passion des Schreibens und versuche euch über spannende Themen aufzuklären.
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